Es ist Samstag früh -saufrüh-, der große Tag steht bevor: beim Aufstehen ist bereits dieses Kribbeln in den Beinen -na eigentlich am/im ganzen Körper- zu spüren, welches ein untrügliches Zeichen für Anspannung, Vorfreude oder feuchte Träume ist. Egal, am Vortag schon die Tasche mit den ganzen Trikotbergen gepackt, hoffe, dass ich für jeden das richtige Trikot, die passende Hose und für jeden auch ein Paar Stutzen habe. Gut, habe mit Jürgen am Freitag gleich alles sortiert, aber selbst nochmal alles kontrolliert, man weiss ja nie, nicht das in Karlsruhe einer vom Team an den Hals springt...Was ist sonst noch alles zu tun? Volltanken, Reifendruck, alles schon erledigt, ach komm, erstmal nen Kaffee, ist ja wirklich saufrüh, der erste Wecker ging gegen 06.30 Uhr. Mmh, das schmeckt, tut gut, und schon sind die Gedanken wieder beim Team, wird auch alles gutgehen? Naja, ich versuche mein Bestes, checke noch meine private Tasche und dann schlüpfe ich bereits ins Trikot Nr. 10, mit passender Ouzo-blauer Hose, einfach geil die Trikots, denke ich, während ich schon die Taschen packe und die Wohnung verlasse. Am Auto angekommen versuche ich mit dem einfachen Plastikkratzer die Eisbergschicht von den Scheiben zu befreien, total hartnäckig! Naja, es ist kurz nach halb acht und es sind noch -5 Grad. Das Kratzen hält einen wenigstens in Bewegung. So, nach der Arbeit erstmal ne Kippe genehmigen und die Ruhe-vor-dem-Sturm-Stille geniessen. Ein Zug, noch einer, dann höre ich schon den Schnitzelbomber: EY TOBI! Aja, er und Roger sind pünktlich, gut drauf und Roger hat auch nen Kaffee dabei! Prima, zu Dritt lässt es sich einfacher warten. Bekomme von Roger nen Käffchen angeboten und Schnitzo geht das erste Mal ins Feld. Kurze Zeit später kommt schon Sascha angebraust, checkt die Lage und fährt dann weiter zum Bäcker, Frühstück holen. Zwischendurch der Anruf von Matze und Anne, dass sie Norman schon eingesammelt haben und Holly an der Strasse getroffen haben. Sie warten auf die anderen vor Ort und kommen dann in die Bauerbachstrasse. Es ist mitlerweile 8 Uhr, habe ich schon erwähnt, dass es saukalt ist? Sascha kommt zurück, Schnitzo geht zum 2. Mal ins Feld. Mmh, Jürgen fehlt noch. Schnitzo ruft nach dem Klogang kurzerhand an, der "wichtigste Anruf der letzten Monate" wie Jürgen später sagt. Am Telefon sagt er auch, dass er in 10 Minuten da sein wird. Na gut, ich rauche mit Roger erstmal eine. Dann kommen schon die zwei anderen Autos mit Matze, Anne, Holly, Norman, Robert, Patrick und Moni, der Vorsitzenden, Kassenwärtin und Schriftführerin des 1. Fanclubs Ouzo Obertshausen.
Ich bin froh das es jetzt bald losgehen kann, verteile mal die vorbereiteten und heissdiskutierten Aufstellungspläne an das Team sowie weitere Infos zum Turnier für jedes Auto zum Zeitvertreib. Auch die Trikots werden kurz gecheckt und immernoch ist es kalt. Wir wollen los, aber wo ist Jürgen? Scheisskalt, Kaffee leer und einige wollen nochmal kurz aufs Klo, natürlich auch Schnitzo...(3. Mal). Gut, nach der Rückkehr der Vorschlag: Wir fahren mal dem Jürgen entgegen. Vorher nochmal die Scheiben freigekratzt, da die mitlerweile wieder zugefroren sind. Bei Jürgen angekommen kommt er mit seiner Tasche "schon" ums Eck, es ist kurz vor 9 Uhr...wir sind komplett und es kann Richtung Karlsruhe gehen! Sascha fährt mit seinem Navi voran. Jürgen erzählt kurz seine "5-Wecker-und-trotzdem-verschlafen"-Geschichte. Naja, egal, Kolonne auf der Autobahn, hinter mir werden Frühstückchen augetauscht. Nach dem Wechsel auf die A5 wird schon der Blinker bei der ersten Raststätte gesetzt. Keine Ahnung warum, aber Schnitzo checkt erstmal das Klo. Zeit für ne Kippe. Holly wechselt zu Sascha ins Auto, dann geht es weida. Hinter mir wird weitergegessen.
Sascha führt uns prima zur Kahn-Indoor-Soccer-Halle. Dort angekommen wird die Kabine im Handstreich genommen. Trikots verteilen, umziehen und schon wird die erste Ouzo-Flasche gereicht, die anderen Teams gucken schon blöd! Naja, einen kräftigen Schluck Wasser aus der Flasche und dann geht es zurück in die Halle: Alle in den schicken niegel-nagel-neuen-blauen Ouzo-Shirts. Das erste freie Feld wird geentert und der Ball kreist. Endlich wieder Fussball! Nach den letzten Trainingssessions im 2-Tages-Ryhtmus hatte ich schon Entzugserscheinungen. Aber es läuft gut, das Team ist motiviert. Es wird gebolzt was das Zeug hält, ein Gewaltschuss landet direkt auf Roberts Kopp, er und seine Brille gehen zu Boden. Sieht gar nicht gut aus...Das Brillenglas wird wieder eingesetzt, Robert schüttelt sich, nimmt sich ne kurze Auszeit, macht dann aber weiter, der harte Hund. Zeigt dem Team an: Heute wird eingesteckt aber auch ausgeteilt! Die anderen spielen sich weiter ein, Moni hängt das geniale "Ouzo Obertshausen"-Bettlaken auf und ich schlürfe zum Bolzen-Turnierleitungstand, um das Team zu melden. Auf dem Rückweg Begegnung mit der wohl unsympathischsten Person dieses Tages: Mr. Security "Hier-nix-essen-und-trinken" + "sind das Eure Flaschen"? Ja, Flaschen, richtige Assoziation mit ihm. Gut, es geht weiter, es ist ja auch bald 12 Uhr, das erste Spiel steht an! Gegner ist Diego A., eine Handvoll Spieler, mal sehen wie es läuft. Zu Beginn fangen wir gleich ein paar unglückliche Tore (ist das bei uns immer so? Remember Schwermetaller im Sommer...). Zur Halbzeit liegen wir 0:4 oder so hinten, jetzt heisst es eigentlich nur noch: Schadensbegrenzung, auch mal ein Ouzo-Tor schiessen. Gut, das gelingt auch, natürlich dem Jürgen, dennoch gehen wir 1:7 unter. Nach dem Spiel wird an der Bar geraucht, das 1. Bier des Tages bestellt und diskutiert. Ich mache ein paar Interviews mit frischen Eindrücken der Teammitglieder.
Dann die Info: Der 3. Gruppengegner ist nicht angetreten, wir bekommen das Spiel mit 3:0 gewertet (alle drei Tore durch mich ;), unser erster Sieg überhaupt! Gut, wird so nie in die Statitik eingehen, so arm sind wir nun auch nicht! Egal, aber ein Spiel weniger? Ist ja auch scheisse, oder? Sachmal, Matze hatte da doch einen Kumpel von früher getroffen? Schon steht der Freundschaftskick mit seinem Team "Holtzen brinkt´s" auf dem Platz, offiziell gemeldet und sogar mit Schiri! Kurz vor Anstoss, am Kreis, hauen mich die Gegenspieler an: "Wir gehen es mal ruhig an, haben ja gleich danach das Gruppenspiel". Gut, denke ich, da ist ja was drinne für uns. Es wird auch das beste Spiel von Ouzo, dennoch verlieren wir knapp 5:7, Holly, Patrick, Norman, Jürgen -glaube ich-, machen die Tore für uns. Danach haben wir noch knapp 90 Minuten bis zum letzten Spiel. Auf dem Weg zur Tränke erfahren wir das Ergebnis unserer Gruppengegner: 12:2! Prima, denken wir, haben die Diega A´s die anderen auch weggeputzt, da reicht uns ja ein Unentschieden gegen "Ein Kind aus Favoriten". Dann der Schock: Die haben 12:2 gewonnen, die Diegos sind weggehauen worden! "Ach Du Scheisse" - ich glaube das habe nicht nur ich in diesem Augenblick gedacht! Das muss erstmal mit nem Bierchen runtergespült werden! Eieiei, es werden statistische Spielchen angestellt: "Wir gewinnen 3:0, dann simmer weida!". An der Theke fange ich den Diego-Torwart ab und frage ihn über die "Kinder" aus. Oje, das wird schwer! Auf einmal macht sich auch Hunger breit, Essen ist immer gut und auch ne willkommene Ablenkung. Während sich Sascha und Roger weiter flüssig ernähren, machen sich Holly, Norman, Schnitzo (in kurzen Hosen) und Jürgen auf den Weg zum Burger King. Ich treffe draussen vor der Halle Moni, Patrick und Robert, wir machen Essenspause "unter Palmen". Da es draussen immer noch saukalt ist, alsbald in die Halle zurück. Nach ner Kippe mit Matze schaue ich auf die Uhr: Nur noch 10 Minuten bis zum Spiel! Wo sind die Burger-Eater? Drücken die sich? Alternativaufstellungen gehen mir schon durch den Kopf....ach, da sind sie ja! Ok,. raus aus den Trainingsjacken, jetzt heisst es: Alles oder nix! Auf dem Platz läuft es ruhig an, nach 3 Minuten sind wir noch ohne Gegentor! Gut, viele Chancen hatten wir auch nicht, aber nach einem Desater sieht es auch nicht aus. Dennoch gehen die "Kinder" in Führung und legen gut nach. Zur Pause steht es schon 0:7. Die haben es drauf! Nach dem Wechsel versuchen wir es mit der Brechstange, wollen uns wenigstens würdig aus dem Turnier verabschieden. Holly und Norman treffen, am Ende steht es 2:12 aus unserer Sicht. Aus, vorbei! Meine Herren, die stärkste Gruppe erwischt, Hammer. Naja, Turniererfahrung gesammelt und Fussballhunger gesättigt. Obwohl, da war ja ein Platz frei. Kurzerhand wurde der Platz für ein Ouzo-Ouzo-Spiel genutzt, um die letzten Kräfte und auch den Frust wegzubolzen. Matze und Anne verabschiedeten sich dann schon, während wir uns nach dem Kick und vor dem Duschen noch nen Pilschen genehmigten. In der Kabine war dann wieder Sprüche-Zeit: "Jürgen - die Duschen sind jetzt frei - die haben wir jetzt für uns beide allein!" Oh, Schnitzo! Weiter ging es nach dem Duschen mit der 8mal4-Kur. Ein Spieler rannte schwitzig durch Schnitzos Duftwolke und meinte "Jetzt brauch ich gar nicht mehr zu Duschen". Draussen klärte ich unterdessen mit dem Captain das Remedy für später ab. Dann noch ein Highlight: Die Cheerleaders performten, 400 Männeraugen blickten gespannt auf Court 1, soviele wir vorher nicht. Dann ging es für uns aber los, rauf auf die Autobahn, ab in die Heimat. Im Remedy dann der schöne Abschluss: Schnitzel für alle, Bier und Ouzo. Andrea, Angie und Mark kamen vorbei, um sich aus erster Hand vom Turnier erzählen zu lassen. Auch interessante Gespräche gab es noch. Roger kommentierte Schnitzos Spruch "Dann spiele ich Taschen-Polo" mit "Das habe ich heute schon 100 Mal gehört" und ich fügte hinzu: "nochmal kostet ne Runde". Auf dem Weg nach Hause durfte Christian es dann doch ungestraft nochmal sagen. Roger sagte dazu: "Eigentlich kenne ich nur den Begriff Taschen-Billard!", daraufhin Schnitzos Antwort: "Das kann man doch spielen wie man will". So, das wars, ein würdiger Abschluss. Machts gut, bis demnächst!...Hasta la victoria siempre!
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